Fresenius überrascht positiv mit Zahlen – erneute Dividendenanhebung verkündet
Fresenius (WKN: 578560) hat gestern Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 bekannt gegeben. Unter dem Strich stand für den international tätigen Gesundheitskonzern das 15. Rekordjahr in Folge und eine erneute Dividendenerhöhung, die 26. in Folge.
Für die Investoren sind die Zahlen insgesamt eine positive Nachricht, da sich der Gesundheitskonzern im Laufe des vergangenen Jahres von seinen mittelfristigen Zielen verabschieden musste. Der im hessischen Bad Homburg ansässige Gesundheitskonzern ist in den Geschäftsbereichen Fresenius Medial Care (weltweit führend bei der Dialyse), Fresenius Helios (Europas größte private Klinik Gruppe), Fresnius Kabi (Hersteller von lebensnotwendigen Medikamten für chronisch Kranke) und Fresenius Vamed (Managementgeschäft von Gesundheitseinrichtungen) aktiv. Im Rahmen der Präsentation der Zahlen wurden auch die Ziele für 2019 bestätigt. Der zu Fresenius gehörige Dialysespezialist FMC gab zudem ein Aktienrückkaufprogramm bekannt.
Die Zahlen im Detail
- Umsatzanstieg: +2 % (währungsbereinigt +6%, organisch: 4 %) auf 33,5 Mrd.
- EBIT: -4% (währungsbereinigt -1%) auf 4,561 Mrd.
- EBIT-Marge: 13,6 % (2017: 14,5 %).
- Ergebnis je Aktie +12 % (vor Sondereinflüssen und nach Bereinigungen) auf 3,65 € (2017: 3,27 €)
- Eigenkapitalquote: 44,1 %
- Verschuldungsgrad zum 31. 12 2018: 2,71
- Investitionen in 2018 von 6 % des Umsatzes in Sachanlagen.
- Dividende für GJ 2018: 0,80 € (+7 %)
Die Fresenius Aktie seit der Erstnotiz
Fresenius | Anzahl Aktien | Kurs | Marktkapitalisierung |
Quelle: https://www.fresenius.de/basisdaten | 556.227.204 | 50,00 € | 27 811 Mio. € |
Der Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2019 gibt Fresenius einen Zuwachs im Umsatz zwischen 3 und 6 % vor (währungsbereinigt). Dabei soll das Konzernergebnis auf dem Vorjahresniveau verharren. Nichtsdestotrotz soll auch in 2019 die Dividende erneut erhöht werden.
Besonders interessant sind dabei aber die mittelfristigen Ziele für 2020 bis 2023. Das durchschnittliche organische Umsatzwachstum (Compound Annual Growth Rate) soll zwischen 4 und 7 % liegen. Gleichzeitig soll das Ergebnis organisch auf eine Spanne zwischen 5 und 9 % zulegen. Damit würde sich Fresenius wieder den starken Wachstumsraten der Vergangenheit annähern.
„2018 war kein einfaches, aber dennoch wieder ein erfolgreiches Jahr für Fresenius. Wir haben unser medizinisches Angebot weiterentwickelt, wir haben erneut Umsätze und Gewinne gesteigert. 2019 machen wir zu einem Jahr der Investitionen, etwa in Wachstumsfelder wie Heimdialyse, Biosimilars oder neue Service- und Therapieangebote rund um das Krankenhaus. Wir wollen noch mehr Patienten noch besser behandeln und auf dieser Grundlage weiterhin kräftig wachsen. Das spiegeln auch unsere anspruchsvollen Mittelfrist-Ziele wider.“
Quelle: https://www.fresenius.de/investoren
(Stephan Sturm, Vorsitzender des Vorstands)
Bewertung
Auf Basis der 2018er Zahlen ist Fresenius aktuell in etwa mit dem 13,7 fachen des Gewinns bewertet. Da das 2019er Ergebnis nicht sonderlich über dem aus 2018 liegen dürfte, dürfte auch das KGV für das laufende Geschäftsjahr in etwa auf diesem Niveau liegen. Die Fresenius Aktie ist damit historisch günstig bewertet. Dazu muss gesagt werden, dass Fresenius aktuell auch nicht mehr so stark wächst wie teilweise in der Vergangenheit.
Entwicklung des KGV Fresenius (Quelle: finanzen.net)
2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 |
---|---|---|---|---|---|---|
16,86 | 16,28 | 20,18 | 21,80 | 25,87 | 25,97 | 19,90 |
Auch wenn eine genaue Peergroup schwierig zu definieren ist (aufgrund der Vielfältigkeit des Geschäftsbereiche) ist z.B. die amerikanische Johnson & Johnson am ehesten zu nennen. Diese ist aktuell deutlich höher bewertet (KGV 19 für 2019) bei vergleichbaren Wachstumsraten.
Die Fresenius Aktie auf Sicht von 1 Jahr
Meine persönliche Einschätzung
Nach den Übergangsjahren 2018 und 2019 (das Ergebnis für 2019 steht natürlich noch aus), die für die Aktionäre nicht allzu erfreulich gelaufen sein dürften, deutet sich nun für die Folgejahre eine Besserung der Ergebnisse an. Sollten die Investitionen anschlagen und tatsächlich wieder knapp zweistellige Gewinnsteigerungen (9 % oragnisch und 1% über Zukäufe) erzielt werden, dürfte die Aktie mit anderen Multiples vom Markt bewertet werden. Die Dividendenrendite beträgt auf dem aktuellen Niveau 1,6 %, interessant dabei ist, dass weitere Dividendensteigerungen absehbar erscheinen.
Fresenius erzielt mit seinem Geschäftsmodell konjunkturabhängige, stabile Gewinnerträge und steigert dabei die Dividende seit 26 Jahren stetig. Erfreulich ist zudem, dass im Konzern weiterhin eine hohe Profitabilität gehalten werden kann (EBIT Marge über 13 %). Das über 100 Jahre alte Unternehmen profitiert dabei auch weiterhin vom weltweit weiter stark steigenden Gesundheitsbedarf.
Quellen
https://www.fresenius.de/investoren
https://www.fresenius.de/media/Fresenius_FY_2018.pdf
https://de.marketscreener.com/FRESENIUS-436083/
https://www.finanzen.net/schaetzungen/Fresenius
https://www.finanzen.net/aktien/aktien_vergleich.asp?pkAktieNr=1091
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