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    Nebenwerte Jahresfavoriten 2019: 2. Aktienanalyse die S&T AG

    Im Zuge der aktuellen Marktkorrektur hat die seit 2016 im TecDax gelistete S&T AG (WKN:A0X9EJ) in der Spitze bis zu 40% verloren. Grund genug, das Unternehmen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Die S&T, ein österreichischer IT-Technologiekonzern aus Linz, bearbeitet ein äußerst interessantes Geschäftsfeld und „zählt dabei zu den international führenden Anbietern von Industrie 4.0 bzw. Internet-of-Things-Technologie (www.snt.at).”


    Investmentcase

    Den allgemeinen Verwerfungen an den Märkten konnte sich auch die S&T AG nicht entziehen und die Aktie hat von der Spitze 27€ auf bis zu 16,80€ korrigiert. Bietet sich hier jetzt eine attraktive Einstiegsmöglichkeit? Zunächst jedoch ein kurzer Überblick über die S&T AG:


    Referenzkurs S&T AG
    Anzahl Aktien
    Market Cap
    Free Float
    17,04 €
    66 089 101,126 Mrd.
    74 %
    Quellen:marketscreener.com
    snt.at

    Chancen

    Wie bereits in der Überschrift angedeutet bietet speziell das Segment IOT („Internet of things“ oder auch Industrie 4.0) die größte Phantasie im Verbund der S&T. Für das Jahr 2025 sagen schließlich Forscher dem Bereich Industrie 4.0 eine Verdoppelung voraus.  Unter „IOT“ versteht man dabei die intelligente, vollautomatisierte Vernetzung ganzer Produktionsanlagen, was Produktionsabläufe optimiert und Effizienz schafft.

    Die S&T, in Form ihres umtriebigen Chefs und Sprachrohrs, CEO Hannes Niederhauser, hat dieses Jahr klare Langfristziele kommuniziert. So sollen die Umsätze bis 2023 auf 2 Milliarden wachsen (2018 waren diese bei ca 1. Mrd). Gleichzeitig ist es erklärtes Ziel die EBITDA Marge auf 10% zu führen. Dies soll insbesondere auch durch die Fokussierung auf den margenstarken Bereich Industrie 4.0 gelingen. Das in Linz ansässige Unternehmen profitiert dabei davon, dass es Software und Hardware (sogenannte Embedded Systems) in einem Guss anbietet. Seit 2012 konnte die EBITDA Marge sukzessive von 4,9 % (2012) auf aktuell 9 % gesteigert werden (und damit fast auf meine Zielmarke 10 %).

    Werden diese Planungen erreicht, würde die S&T 200 Mio EBITDA in 2023 erwirtschaften. Angenommen, das aktuell vom Markt zugestandene EBITDA Multiple von 12 würde auch zukünftig zugestanden, ergäbe sich in 2023 eine Marktkapitalisierung von 12 x 200 Mio EBITDA, also 2,4 Mrd. Bei einem aktuellen Unternehmenswert von 1,12 Mrd wär dies in 5 Jahren mehr als eine Verdoppelung (oder auch 34 € pro Aktie). In diesem Szenario lasse ich eine mögliche Verwässerung der Anteile der Einfachheit halber beiseite.

    Zusätzliche Phantasie entsteht zudem durch eine mögliche Übernahme des Großaktionärs Ennoconn Corporation aus China. Dieser hält aktuell 26 %. Im Sinne der Aktionäre wäre allerdings zu hoffen, ein mögliches Angebot käme a) nicht zu früh und b) mit einem angemessenen Preis.
    Weitere Chancen entstehen mit der Fokussierung auf die Wachstumsmärkte China und USA. Entsprechende Umsätze im Handelsvolumen der Aktie und eine ausreichende Marktkapitalisierung vorausgesetzt, könnte mittelfristig eine M-Dax Aufnahme das erklärte Ziel sein.

    Risiken

    Neben sämtlichen nicht unternehmesinhärenten Risiken (Abkühlung d. Konjunktur, Rezesssionen, Handelskriege, sonstige politischen Risiken) bringt die Chance im Bereich Industrie 4.0 auch Risiken mit sich. So drängen vermehrt Wettbewerber in den aussichtsreichen Zukunftsmarkt. Zuletzt gründete (noch-) Schwergewicht GE eine eigene IOT-Tochter. CEO Niederhauser sieht den Gesamtmarkt mit 16 Mrd. EUR aber als (noch) zu klein an für die „Big Player“ (Microsoft, Google, IBM etc.). Eine durchaus einleuchtende Sichtweise, bespielen diese Riesen doch gigantische Märkte und keine Nischen. Vielmehr bestehen bereits Allianzen der S&T mit Microsoft und IBM. Darüber hinaus gilt Deutschland im Bereich „IOT“ als führend, und nicht die USA. Die S&T AG als Zulieferer der Schwergewichte (Siemens, ABB) agiert eine Etage tiefer, sozusagen etwas unter dem Radar. Die Konkurrenz stellen hier für die S&T andere deutsche „Mittelständler“ (oft nicht börsennotiert) dar. Von Seiten des Unternehmens selbst, werden noch die ungewisse Entwicklung des US-Dollars (makroökonomisch) und das mögliche Verschlafen wichtiger Technologie Trends als zusätzliche Risiken ins Spiel gebracht.


    BEWERTUNG


    Bei einem angenommenen Ergebnis je Aktie von 0,73€ ergibt sich ein KGV für das fast abgelaufene Jahr 2018 von 23. Blickt man allerdings auf das nahende Jahr 2019 relativiert sich das KGV bereits auf 17 und somit vergleichsweise deutlich günstig (verglichen mit den letzten 3 Jahren). Seit 2016 und der damaligen Neuaufstellung mit Kontron, ist die Aktie auf KGV-Basis nicht mehr so günstig bewertet gewesen.

    Auch auf EV/EBITDA Basis ist die Bewertung mit dem Faktor 9,6 (für 2019) auf Basis des rasanten Wachstums moderat. Apropos Wachstum: die Schätzungen sagen einen Anstieg d. Ergebnis je Aktie (EPS) von 2018 auf 2019 über + 35%  sowie einen Anstieg des EPS 2019 auf 2020 von + 25% voraus.

    Unternehmen die dem Softwarebereich zugerechnet werden (hierzu zählt die S&T) lassen sich ebenfalls anhand des Kurs-Umsatzverhältnisses (KUV) bewerten. Auch hier lässt sich keine Überbewertung feststellen: KUV 2018 (1,04x) und KUV 2019 (0,89x).

    Die S&T verfügt darüberhinaus über eine gute Bilanz, die EK-Quote beträgt komfortable 45%, der Verschuldungsgrad beläuft sich in 2019 auf das 1,3-fache des EBITDAs  und erfüllt somit deutlich die Anforderungen (Verschuldung < 3-faches EBITDA). Die Dividende darf dabei eher als symbolisch verstanden werden (aktuell ca. 1% Rendite, Ausschüttungsquote bei 19%). Das Geld ist dabei aktuell sowieso besser im Unternehmen selbst aufgehoben.

    S&T AG (zu 17,04 €)20182019
    KGV
    23,317,5
    EV/EBITDA11,89,6
    KUV1,040,89
    Quelle:de.marketscreener.com

    Fazit

    Auf Sicht von 5-10 Jahren sehe ich ein attraktives Chancen-Risiko Profil (CRV) gegeben. Im IOT-Markt, welcher jährlich mit 16-17% wächst und weiter wachsen wird, sehe ich die S&T AG in vergleichbarem Tempo wachsen. Parallel dazu müsste dann auch die Aktie zulegen, woraus ich ein Ziel mit einer Verdoppelung in 5 Jahren (15 % plus über 5 Jahre) ableite. Den beschriebenen Risiken stelle ich dabei die Wahrscheinlichkeit eines Übertreffens der (Langfrist-) Prognose gegenüber. Dafür war die S&T bisher ein zuverlässiger Kandidat (zuletzt 2018, 2017, 2016, 2015, 2014). Mögliche Übernahmen, anhand des Cash Bestands gut finanzierbar, dürften ebenfalls für einen Anstieg des EBITDA sorgen. Das mittlere Kursziel der Analysten liegt aktuell bei 26,10€. Die S&T findet somit ihren Weg in mein Depot. Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle, dass auch CEO Hannes Niederhauser überzeugt scheint und bereits zu 22€ seinen Bestand um weitere ca. 0,5 Mio. Euro ausgebaut hat.

    Update 23.12.2018: Neben weiteren markanten Insiderkäufen, will sich die S&T im Zuge einer außerordentlichen HV am 15.01.2019 ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 10 % des Grundkapitals genehmigen lassen.

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    Quellen:

    www.snt.at

    www.marketscreener.com