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    Über das Glück Langfristanleger zu sein

    31.07.2019 – Das Plädoyer für die langfristige Investition in Aktien speziell zur Altersvorsorge und einen anderen Blick auf die Kapitalmärkte. Ein Gastbeitrag von Privatanleger Stephan Gemke.


    Das Wichtigste gleich zu Beginn dieses Textes:

    a) Die Börse ist ein Geduldsspiel und nichts anderes
    b) Selbst bei Mau-Mau ist es schwieriger zu gewinnen


    Und nun haben Sie, metaphorisch ausgedrückt, die Wahl, ob Sie noch die lange Rede zu diesem kurzen Sinn lesen möchten, oder nicht.
    Mein Tipp: Falls Sie bislang der Meinung waren, Börse sei Glücksspiel, lesen Sie unbedingt weiter.

    Also dann… wie bei so ziemlich allen Kartenspielen, gibt es bei Mau-Mau nur Regeln, die es erschweren zu gewinnen. Um nur zwei zu nennen: ziehen Sie die „7“, erhalten Sie zwei zusätzliche Karten. Bei vier „7ern“ hintereinander sogar acht Karten und ziehen Sie eine „8“ müssen Sie eine Runde aussetzen. Ziemlich perfide, geht es doch darum, möglichst schnell alle Karten wegzubekommen.

    Beim Spiel des Aktienhandels ist es genau umgekehrt. Die dortigen Spielregeln helfen dabei zu gewinnen, sprich sein eingesetztes Kapital zu vermehren. Das Regelwerk gibt mit Dividenden und dessen Reinvestieren,
    der Diversifizierung (auch im Rahmen des Focus-Investings), der Zeit bzw. Haltedauer, der Recherche und des Verstehens von Fundamentaldaten,
    Sparplänen und (mit Abstrichen) Stop-Loss Orders genügend Vorgaben die einzig und allein helfen, das Börsenparkett als Gewinner zu verlassen.


    Man muss diese Regeln nur anwenden. Tut man es nicht, dann kann man nur verlieren. Zudem gilt: Für einen Totalverlust braucht es eine solch seltene Kombination aus Blindheit, Blödheit, Verweigerung, Abstinenz und Gleichzeitigkeit, dass Sie deutlich eher durch herabfallende Fernseher sterben werden – und bedenken Sie, wie selten das vorkommt!


    Als Investor spielen Sie immer mit den jeweiligen Börsenunternehmen gemeinsam und nie gegeneinander. Denn Allen ist an Wertsteigerung gelegen. Bei Mau-Mau hingegen spielen Sie immer gegeneinander, denn dort kann nur einer gewinnen. Die ganzen diversen Derivate haben mit klassischen Aktieninvestments nichts zu tun, sondern sind nur – beschönigt ausgedrückt – Neuerungen bzw. – bei ihrem Namen genannt – absichtliche Perversionen, mit denen es gelingen soll, wie beim Glücksspiel, dass am Ende immer nur einer, nämlich die Bank gewinnt. Aus einem Miteinander wurde quasi ein „Alle gegen Sie“. Machen Sie dieses Spiel nicht mit bzw. spielen das alte, gute Spiel der Börse und Sie gewinnen.

    Für mich ist das Karten spielen hierbei gleichbedeutend mit Zockerei, Wetten, Spekulation und Trading. Egal, ob beim Poker, beim Quartett oder bei 31 (bzw. Schwimmen) und Doppelkopf, jeder hat eine lange Liste an Niederlagen vorzuweisen und sicherlich nicht selten auch einen schmerzhaften Verlust von Geld zu verkraften. Wo, wenn nicht beim Kartenspielen wird mehr abgezockt, gemogelt und geschummelt?




    Es ist daher nicht anders, als beschämend zu bezeichnen, dass uns diese Zockerei seit Kindesbeinen an vertrauter ist sowie akzeptabler und durchaus auch sinniger erscheint, als der eher gefahrlose Vermögensaufbau mittels Aktien.

    Obwohl jeder beim Kartenspielen häufiger verlor, als an der Börse, verlor das Kartenspielen nichts an Reiz und Ausflüge ins Casino (virtuell oder real), wo die Statistik erst recht gegen einen steht, sind keine Seltenheit. Roulette zum Beispiel ist unschlagbar was den Chancenreichtum zum Verlieren angeht. Sich da an den Tisch zu setzen, aber Angst vor dem Gang auf das Börsenparkett zu haben, ist gegen jeden Verstand.

    Wegen der Zahl 0, bei der die Bank gewinnt, liegt die Gewinnchance bei der Wahl zwischen rot/schwarz oder gerade/ungerade nämlich nicht bei 50:50, sondern darunter. Und Ihre Gewinnchancen und -höhen sinken nochmals, wenn Sie eine der 36 Zahlen tippen oder „auf die Linien“ setzen und Ihr Geld hälftig oder geviertelt einsetzen.


    An der Börse hingegen sieht die Statistik für Sie deutlich besser aus – und zwar bereits ohne die oben dargestellten „Regeln“. In einer Forschungsarbeit, die die Jahresperformance von Aktien von 1800-2016 untersuchte, standen „74 eher schwierige Jahre für die Weltwirtschaft 143 expansive Jahre gegenüber“. Und wenn Sie sich an den Geschichtsunterricht erinnern, wissen Sie, dass dieser Zeitraum sehr von Kriegen und Sondereinflüssen wie die Hyperinflation 1923 geprägt war. Dennoch überwiegen die guten Jahre deutlich.

    Auch in kürzeren Zeiträumen, z.B. in Jahrzehnten, ist die Performance von Aktien unschlagbar. Das sehen Sie z.B. am Kursverlauf der Indizes wie den Dax oder z.B. an dem von Berkshire Hathaway, der Beteiligungsgesellschaft von Warren Buffett und Charlie Munger.



    Klar, die Kursverläufe haben Zacken, aber die Richtung zeigt klar nach oben. Apropos gute und schlechte Jahre: So weist der Standard & Poors 500-Index ein langfristiges Verhältnis von 10 negativen zu 26 positiven Monaten auf und mit dem Dax ließen sich in den vergangenen 30 Jahren 5,2% Rendite pro Jahr erzielen, und zwar nach Abzug der Inflationsrate von 2% und trotz Dotcom-Blase, 9/11 und Weltfinanzkrise. Nur braucht es dafür eben eine Haltedauer über 12 Monate hinaus, doch in den meisten Ländern der Welt ist dies nicht der Fall.

    Wer also meint, die Crashgefahr sei immer hoch oder die Börse sei ein Minusgeschäft usw. irrt oder lügt oder Beides. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass in Phasen von Kursrückgängen besonders gute Schnäppchen zu machen sind und dort die Saat gelegt werden kann, für die nächste, noch reichhaltigere Ernte in Haussephasen.


    Dieser Irrglaube muss wohl wieder mit der Kindheit zutun haben. Denn die Denkweise „mal gewinnt, mal verliert man“ wird uns dort nur in Bezug aufs Spielen gelehrt – egal, ob Karten- oder Videospiele. Ein absolutes Verlust- und Niederlagenverbot wird uns aber in Sachen Geld eingebläut. Das auch Geld zwischenzeitlich mal weniger werden kann, damit es langfristig mehr wird, ist tabuisiert. Stattdessen zeigt man uns was Sparen bedeutet und wie der Zinseszinseffekt wird. Immerzu heißt es: „Bring dein Geld auf das Sparbuch, dann ist das Geld sicher und du erhältst sogar Zinsen. Da ist dein Geld sicher und wird niemals weniger.“


    So groß zu werden bringt natürlich Vorurteile gegenüber der Börse. Zudem werden Verluste medial so aufgebauscht, dass man sich immer wieder vergegenwärtigen muss: Die Gewinnperioden überwiegen die Verlustperioden. Und insbesondere dort, wo Gewinne nicht gedeckelt sind, sondern nur die Verluste (bei -100% ist Schluss), kann man auf lange Sicht gar nicht arm werden. Lediglich schnell reich werden, geht nicht.



    Schauen Sie sich die Liste der Superreichen an: Niemand dort ist schnell reich geworden, mühelos wurde ihr Vermögen ebenfalls nicht vermehrt (die meisten sind Unternehmer) und keiner ist durchs Zocken (allenfalls durch Abzocke) reich geworden.

    Auch sind die Voraussetzungen denkbar niedrig. Es braucht für das Geduldsspiel Börse nur die vier Grundrechenarten – womit übrigens auch das Prozentrechnen, bzw. der Dreisatz mitabgedeckt ist. Kein Investor braucht umfangreiche Finanzmathematik. Jedoch braucht umfangreiche Finanzmathematik Investoren, und zwar der schädlichen Sorte, damit den unnötigen Derivaten ein Markt und somit eine Pseudo-Daseinsberechtigung gegeben wird.

    Hingegen kann sich jeder glücklich schätzen, wer sich so gut mit seinen Unternehmen auskennt, dass er die oft aufgebauschten und kursbeeinflussenden Medienberichte richtig einordnen kann.



    Glücklich ist auch jeder, der Kursschwankungen gelassen nehmen kann, weil sie oft weniger den Unternehmenszustand reflektieren, als vielmehr die Gemütslage des „Marktes“. Glücklich zum Dritten ist, wer nicht den Aktienkurs, sondern das Unternehmen als Chance erachtet, sein Vermögen zu mehren.


    Glücklich zum vierten Mal ist, wer um den Unsinn des Markttimings weiß und stattdessen die Zeit und/oder Dividenden für sich arbeiten lässt.
    Und glücklich zum fünften Mal ist, wer nicht denkt „ach, wäre ich doch bloß zu dem Zeitpunkt mal eingestiegen oder ausgestiegen“, sondern wer im Zug sitzenbleibt, sein Investment gegebenenfalls durch regelmäßiges „verbilligen“, „verteuern“ oder „reinvestieren der Dividende“ erhöht und sich darauf freut, mit immer Geld kumulativ Richtung Kulminationspunkt zu fahren, statt den bisherigen Gewinn zum Fenster rauszuschmeißen in der Hoffnung, der Zug führe nochmal x-Haltestellen zurück, so dass man „günstig wieder neu einsteigen“ könne ohne sonderlich mehr, wenn überhaupt, in der Tasche zu haben.


    Investieren bedeutet schließlich an den Gewinnen der Firmen beteiligt zu sein und am Wertschöpfungspotential teilzuhaben und nicht auf schlechte Zeiten hoffen, um dann wieder zuzuschlagen. Vor allem weil es ungewiss ist, ob je die nötige Falltiefe erreicht wird, die es braucht um nach Abzug von Steuern und Transaktionskosten wirklich billiger, d.h. mit mehr Aktien als zuvor, wieder einsteigen zu können.


    Deshalb erachte ich auch das ganze Gerede und „Gerechne“ rund um einen fairen Wert für ziemlichen Unfug. Man beschränkt und überhöht sich gleichermaßen in der Hoffnung a) zu wissen, wo der faire Wert eines Unternehmens läge, um ihn mit Abschlag einkaufen zu können oder alternativ b) zu hoffen, der Kurs stürze ab.

    Da dies zumeist dann der Fall ist, wenn es dem Unternehmen schlecht geht, ist das ist doch alles andere als ein Investmentgrund. Statt immer darauf zu achten, möglichst günstig zu kaufen, plädiere ich für ein möglichst teures verkaufen. Wer meint, zukünftige Aktienkurse berechnen und timen zu können, gehört an den Roulettetisch gesetzt. Denn Casinos brauchen Zocker, Unternehmen nicht.


    Klar, man kann auch langfristig in Rohrkrepierern angelegt sein! Oder zumindest sehr lange Seitwärtsbewegungen und Phasen von Ungewissheit miterleben, z.B. MyHammer oder Evotec oder Steinhoff (lassen Sie aber da mal die Longies 2025 zu Wort kommen…). Langfristig-orientierte Aktionäre sind nicht unbedingt die besseren, bzw. besser Bescheid wissenden Aktionäre, sondern oft einfach nur faul und desinteressiert („liegen lassen“) und Glückspilze, wenn die generellen Markttreiber der Börse intakt sind.




    Aber, um es nochmals zu betonen: Langfristanleger helfen ihrem Glück durch den langen Zeithorizont/Haltedauer ordentlich auf die Sprünge. Denn nur wer lange hält, kann Verlustphasen aussitzen, warten, bis es wieder hoch geht, und die längste Zeit einer Haussephase miterleben (Gewinne laufen lassen). Trader können zwischenzeitlich eine bessere Performance haben als Longies, ja, aber eben nur zwischenzeitlich, da sie (Selbstbetrügern außen vorgelassen) in Verlustphasen eher aussteigen, dafür aber auch durch ihre rege Handelsaktivität ihre Gewinnphase begrenzen. Sie können somit kein Polster angelaufener Gewinne aufbauen mit z.B. +400%, wodurch sich temporäre Kurseinbrüche von -50% locker wegstecken lassen. Auch Dividenden nehmen sie selten mit und lassen sich den „Zinseszinseffekt“ des Dividenden-(Re-)Investings entgehen.


    Ferner sind Longies deswegen long, weil sie ihr Einkommen nicht aus dem Börsenhandel beziehen. Das macht sie unabhängiger und ruhiger. Zudem setzen sie auf Branchen, die entweder noch eine goldene Zukunft vor sich haben oder deren Zukunft vermutlich genauso rosig aussehen wird, wie ihre Vergangenheit.

    Klar, manches braucht seine Zeit, aber dafür ist man ja long. Weitsichtiges Gespür haben die meisten Langfristanleger ebenfalls, wohingegen ihnen so etwas wie Narzissmus oder Angeberei oft fehlt. Diese Eigenschaften weisen aber viele Trader auf, denn sie geilen sich ja daran auf, hier und da schnell Geld zu verdienen. So, wie manche dauerhaft in den Spiegel schauen oder auf Instagram posten, schauen andere in ihr Depot und posaunen herum.


    Und Langfristanleger, die durchaus ein Faible für das Börsengeschehen und ihre Investments haben (ist ja nicht bei jedem Privatanleger so) entwickeln zwangsläufig ein profundes Wissen darüber, worauf es bei den Unternehmen ankommt und wie sie funktionieren. Sie schauen sich nicht nur die klassischen Kennzahlen wie EK-Quote, Mitarbeiter-, Umsatz- und Gewinnentwicklung, Verschuldungs- und Liquiditätsgrade an (wer Buchhaltung und Bilanzierung nicht ausführlich unterrichtet bekam und solche Kennzahlen nur abfragt, statt in Zusammenhänge zu verstehen wird damit auch nicht glücklich oder informiert), sondern sie wissen, auf welchen Treibern der Geschäftserfolg als Solches fußt und sie können schlechtes von gutem Management unterscheiden.

    Sie müssen dabei weder besser sein, als das Management, noch ein Nerd sein. Es reicht das Große Ganze und vor allem zu wissen, was man nicht weiß und was man nicht wissen muss.

    Darüber hinaus gilt: Ein Langfristanleger profitiert über drei Wege von ein- und demselben Unternehmen: 1) Kursgewinne, 2) Dividende plus 3) „Zinseszinseffekt“, sofern man die Dividende wiederanlegt.


    Zudem spart man Provisionen, Gebühren und Aufgelder, wenn man selbst ein Marktteilnehmer an der Börse ist, statt indirekt über Fonds und Riesterverträge. Und auch an Transaktionskosten spart man, wenn man nicht wie ein aufgescheuchtes Huhn ständig kauft und verkauft.



    Und nun, nach dieser langen Rede, will ich den kurzen Sinn etwas verändert wiedergeben: Spielen Sie ruhig weiter Karten, aber bitte während Sie sich glücklich schätzen, Langfristanleger zu sein. Ihnen allen, die das hier nun gelesen haben, kann ich nur raten: Kommen Sie auf die gute Seite. Auf die Seite der Longies.

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    Quellen:
    https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/aktienanlage-welches-volk-haelt-seine-aktien-wirklich-lang-16049340.html

    https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-und-geld-anlegen/finanztipps-wie-spart-man-sein-geld-am-besten-kommentar-16047958.html?premium

    http://www.intelligent-investieren.net/2019/06/bill-nygren-warnt-wer-auf-crash.html

    https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-und-geld-anlegen/die-beste-anlagestrategie-seit-1800-16248950.html?premium

  • Blog,  Strategie

    Meine Investmentbibel von Peter Lynch – der Börse einen Schritt voraus

    Es gibt viele Bücher über das Investieren. Das Werk von Lynch (engl.“one up on Wallstreet“) gehört zu den für mich wichtigsten Büchern und beeinflusst mein Handeln nach wie vor. Hier schreibe ich in Teil 1 wieso ich jedem Anleger empfehle dieses Buch zu lesen.


    Peter Lynch veröffentlichte sein wohl wichtigstes Buch vor ziemlich genau 20 Jahren. Dabei sind die Botschaften von damals nach wie vor aktuell. In den Theorien von Lynch wird das heutzutage populäre Value Investing näher beschrieben. Der Autor räumt mit vielen Mythen des Investierens auf und erklärt sehr schön wie die breite Masse am Kapitalmarkt agiert (und wieso man dieser nicht folgen sollte).


    Zum Autor

    Peter Lynch übernahm 1977 den Fonds Magellan Fund und managte diesen 13 Jahre überaus erfolgreich mit einer durchschnittlichen Rendite von 29 % pro Jahr. So stieg das verwaltete Vermögen von anfangs 18 Millionen Dollar auf über 14 Milliarden Dollar zum Ende seiner Zeit. Lynch kann sich somit zu den erfolgreichsten Fondsmanagern der Welt zählen. Insgesamt schrieb Lynch drei Bücher. Warum ist aber „der Börse einen Schritt voraus“ für mich das wichtigste Buch?



    Die wichtigsten Aussagen: Basics

    Für mich ist „Der Börse einen Schritt voraus“ aufgrund seiner Klarheit in den Aussagen eines der besten Investment Bücher die je geschrieben wurden. So lässt sich ganz prinzipiell das Analysieren von Investments und Anlagestrategien bis zum Excess betreiben, doch wie so oft im Leben sind die klaren (einfachen) Strategien, aus meiner Sicht die besten. Hier kommt Lynch ins Spiel. Er bricht das Investieren auf einfache Regeln herunter, die mir bis heute stets im Kopf sind.

    Lynch beschreibt dabei hervorragend wie die breite Masse, also der Markt und die Marktteilnehmer tickt. Dabei ist für mich besonders interessant wie sich wichtige Ereignisse oder Verhaltensmuster über 20, 30 Jahre immer wieder wiederholen.

    Der erfolgreiche Fondsmanager empfiehlt dabei eigenen Research zu (kleinen) Firmen fernab vom Radar der großen Masse zu betreiben. Oftmals finde man gute (Anlage-) Ideen im Alltag dank eigener Beobachtungen. Dies waren oft seine erfolgreichsten Investments. Lynch versucht dabei nach wie vor so oft wie möglich wie ein „Amateur“ zu denken und Aktien die im Visier von institutionellen Fondsmangern liegen zu meiden.

    Ebenso ist eine Aussage des Buchs, dass es quasi Selbstbetrug ist zu denken man könne in steigende Märkte investieren und schlechte Märkte auszulassen. Dies gelinge in der Praxis schlicht nicht, da kein Anleger in die Zukunft schauen kann, sonst könnte es schließlich jeder zum Milliardär bringen. Lynch rät ferner „Die Argumente der Bären erscheinen immer smarter“. Auch dies leuchtet ein, gibt es doch täglich hunderte Argumente warum man gerade nicht investieren soll. In der Folge trauen sich viele Sparer nie den Sprung an die Börse zu, weil gerade jetzt nicht der richtige Zeitpunkt gekommen sei.


    Bild enthält ProvisionsLink zu Amazon


    Auch bemerkenswert ist für mich die Aussage Lynchs‘, dass viele Investoren rumsitzen und versuchen würden mit mathematischen Mitteln vorherzusagen ob Aktien steigen oder fallen, anstatt sich in dieser Zeit mit den Unternehmen selbst zu beschäftigen. Für mich äußert sich dieses Phänomen u.a. wenn von „Unterstützungen“, „Stop-Loss Ordern“ oder Charttechnik die Rede ist. Oft lese ich Berichte, Zeitungsartikel oder Meinungen in diese Richtung. Nach Aussagen Lynchs‘ beschränken sich alle Kenntnisse die man zum Investieren benötigt auf die Mathematikkenntnisse der 4. Klasse. In diesen Kontext passt auch die Aussage Lynchs‘, dass Investieren primär Kunst sei und keine Wissenschaft.


    Einer der wichtigsten Regeln im Buch ist zudem, dass für einen guten Track Record nur 6 von 10 Investments erfolgreich sein müssen, sprich eine Quote (wenn auch nur knapp) über 50 %. Dazu ist es unabdingbar die Risiken zu minimieren. Eines der größten Risiken sei dabei eine (gute) Aktie zu teuer zu kaufen. Auch sehr gute Unternehmen, zu teuer eingekauft sind nach Lynch ein schlechtes Investment.


    Fazit (Teil 1)

    Das Buch von Lynch eignet sich sowohl für Anfänger als auch für Investoren mit fortgeschrittenem Wissen. Ich wünschte es wäre mir noch früher in die Hände gefallen. Gerade in turbulenten Börsenzeiten macht eine Lektüre Sinn, beschreibt Lynch doch teilweise sehr amüsant wie er sämtliche Tiefs mitgemacht und gemeistert hat. Auch waren mir nach Lesen des Buches gewisse Marktmechanismen deutlich bewusster als zuvor.

    Lynch schreibt dabei durchweg selbstkritisch (z.B. wie er Microsoft das damals mehr als 100-fach im Wert zulegen konnte übersehen hat, und ähnliche Fehler) berichtet aber auch von seinen besten Investment Entscheidungen. Der Autor schreibt dabei in einem einfachen, gut verständlichen Stil und verzichtet auf komplizierte Umschreibungen. Ich empfehle das Buch mehrmals zu lesen, da viele (gute) Botschaften erst nach mehrmaligem Lesen sichtbar werden.


    Die deutsche Version Der Börse einen Schritt voraus – Neuauflage: Wie auch Sie mit Aktien verdienen können! findet sich hier (oder auch Klick aufs Bild und Weiterleitung auf amazon.de). Es handelt sich dabei um einen Provisonslink.


    Das Buch von Peter Lynch gibt es im englischen Original hier (es handelt sich dabei um einen Provisonslink) :

    Peter Lynch – One up on Wallstreet bestellen



    Ich weise an dieser Stelle darauf hin, dass dieser Artikel Affiliate Links enthält, ich also eine kleine Provision von Amazon erhalte sollten Sie das Buch über diese Link bestellen. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Käufen.


    Im nächsten Teil lesen Sie: Zu welchen Aktien Lynch rät und in welche Kategorien er Aktien unterteilt, wie ich mir die Strategien zunutze mache.

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    Quellen

    Peter Lynch – Der Börse einen Schritt voraus. Wie auch Sie mit Aktien verdienen können – Gebundenes Buch – 1997

    • Broschiert: 384 Seiten
    • Verlag: Börsenbuchverlag; Auflage: 1 (20. November 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 9783864705656
    • ISBN-13: 978-3864705656
    • ASIN: 3864705657


    One Up On Wall Street: How To Use What You Already Know To Make Money In The Market (Englisch) Taschenbuch – 3. April 2000

    • Taschenbuch: 304 Seiten
    • Verlag: Simon & Schuster; Auflage: ed (3. April 2000)
    • Sprache: Englisch
    • ISBN-10: 0743200403
    • ISBN-13: 978-0743200400


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    Was ist das LiFo Prinzip? – Investor Basics

    In der neu geschaffenen Kategorie „Investor Basics“ werde ich Themen rund ums Investieren behandeln, die jedem Investor ein Begriff sein sollten. Heute: das LiFo Prinzip.


    „LiFo“ steht dabei für „Last in First out“. Wenn, wie aktuell, die breiten Indizes einiges an Boden gutmachen, denkt vielleicht der ein oder andere Anleger darüber nach, Teilverkäufe seiner Aktien oder Fondsanteile vorzunehmen. Bei einem Verkauf von Aktien die nach dem 31.12.2008 erworben wurden (für diese Anteile gilt nach wie vor der sogenannte Bestandsschutz), kommt nun das sogenannte LiFo Prinzip ins Spiel.

    Wird ein Teil der Aktien verkauft, wandern dabei die zuerst gekauften Aktien, entsprechend dem Anteil aus dem Depot und eben nicht die zuletzt erworbenen (wie man vielleicht annehmen würde). Dies kann ganz erhebliche Unterschiede ausmachen, speziell bei gestaffelten Käufen und ist auch steuerlich relevant (da in diesem Zeitraum Abgeltungssteuer und ggf. Kirchensteuer anfallen).



    Aktuell spiele ich auch aus diesem Grund mit dem Gedanken ein weiteres Depot zu eröffnen. Mit zwei Depots bietet sich aus meiner Sicht die Möglichkeit, die LiFo Regel für sich zu nutzen bzw. flexibel zu bleiben (auch wenn ich nur äußerst selten Verkäufe vornehme). Die LiFo Regelung greift nämlich logischerweise nur innerhalb eines Depots. Es wäre also möglich, beim Aufbau einer Position, gestaffelte Käufe in zwei verschiedene Depots vorzunehmen um so unterschiedliche Einstandskurse zu erzielen.

    Dies soll mal eine kleine Anregung darstellen, letztlich muss sich jeder Leser selbst Gedanken machen ob zwei Depots sinnvoll sind. Dabei müssen auch etwaige Kosten berücksichtig werden.

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    Quellen

    https://bankenverband.de/newsroom/presse-infos/bei-aktienverkaufen-gilt-first-first-out/

    https://www.fondsvermittlung24.de/abgeltungssteuer-first-in-first-out.html


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  • Blog,  Musterportfolio,  Strategie

    Aktien nach Dividendenrenditen auswählen? Meine Meinung zu Dividenden und Aktienrückkäufen

    Mit der nun nahenden Dividendensaison fällt der Blick von Investoren wieder vermehrt auf die Ausschüttungen der Unternehmen. Alternativ sind auch Aktienrückkäufe ein beliebtes Mittel um Investoren zu überzeugen. Doch sollten Privatanleger primär auf Dividendenrenditen schauen?


    Als ein Ergebnis der seit Jahren anhaltenden Hausse und des aktuell noch laufenden starken Wirtschafts Zyklusses können sich Aktionäre in 2019 aller Voraussicht nach auf neue Rekordsummen an Dividenden freuen. So besagen Schätzungen, dass alleine die DAX Konzerne nach einer Studie der Dekabank über 52 Milliarden Euro an Dividenden auszahlen werden. Geht es nach Berechnungen des Beratungsunternehmens EY wurden die Ausschüttungen von 2009 auf 2017 sogar um beinahe 85 % gesteigert. Dazu muss allerdings berücksichtigt werden, dass auf das Jahr 2009 (ebenso wie auf 2008) die letzte globale Finanz- und Wirtschaftskrise fällt. Somit fällt die Ausgangsbasis hier entsprechend gering aus (und die Steigerung entsprechend hoch), da für das schwache Jahr 2008 in 2009 so gut wie keine Gewinne ausgeschüttet werden konnten.

    Gerade im Dax bezahlen also viele Unternehmen eine ansprechende Dividende. Dabei wird dieses Jahr voraussichtlich der Autobauer Daimler aus Stuttgart die höchste Gesamtsumme ausschütten. Auf den weiteren Plätzen dürften die Allianz sowie die Deutsche Telekom folgen.


    Wie wichtig sollten Dividenden für den Investor sein?

    Primär gilt festzuhalten, dass für einen Großteil der Investoren die Dividende eine gewichtige Rolle spielt. Der Aktienkurs der Unternehmen orientiert sich in vielen Fällen an der Höhe der Dividende. Steigt die Dividende folgt oftmals auch der Kurs der Aktie, bis eine gewisse Dividendenrendite erreicht ist. Die Vorteile der Unternehmen an steigenden Aktienkursen sind dabei u.a. eine veränderte Wahrnehmung durch Investoren, bei Kapitalerhöhungen eine höherer Ausgabepreis neuer Aktien, oder insgesamt ein höherer Wert der Aktie (Aufwertung z.B. bei Aktien im Eigenbestand des Unternehmens).

    Verschiedene Studien zeigen zudem den Wert von Dividenden, speziell über längere Anlagezeiträume. Ein gutes Beispiel ist hier wiederum der Dax. So ist der Dax der einzige Index weltweit, der die über den Zeitraum reinvestierten ausgeschütteten Dividenden in die Performance mit einrechnet. Man spricht somit auch vom Dax-Performance-Index. Betrachtet man nun den Dax einmal über 30 Jahre fällt dem Betrachter der massive Unterschied direkt ins Auge. Ohne Dividenden beträgt die Performance des Dax über den Zeitraum ca. 500 %, mit Dividenden beläuft sie sich allerdings auf stolze 1.200 %. Die erneut reinvestierten Dividenden (Fachbegriff Thesaurierung) machen somit einen Performance Unterschied von 700 % (!) aus. Aus diesem Beispiel kann jeder Privatanleger ganz einfach die Auswirkungen des Zinseszins-Effekts über längere Zeiträume verstehen. Mit Dividenden konnte ein Anleger im Dax seit 1987 ca. 8 % Rendite einfahren, ohne Dividenden sind es nur ca. 5,5 %. Umso enttäuschender allerdings für die deutsche Wirtschaft und die deutschen Dax Konzerne, dass der Dax trotz dieses Kniffs auf lange Sicht deutlich schlechter abschneidet als seine amerikanischen Pendants oder auch der MSCI World.

    Zusätzlich spielen Dividenden insbesondere in schwierigen Börsenzeiten eine gewichtige Rolle für die Psyche. Lassen sich in diesen Phasen keine Gewinne über den Verkauf von gestiegenen Aktienkursen erzielen, helfen eingehende Dividendenzahlungen dabei, die Durststrecken zu überstehen und weiter investiert zu bleiben. Nicht unterschätzen sollte man zudem die Bedeutung von Dividenden in Zeiten historisch niedriger Zinsen. Für viele institutionelle Investoren oder Vermögensverwalter lässt sich über die Ausschüttungen der Unternehmen zumindest eine gewisse Mindestrendite erzielen.

    Unternehmen, die sich zu einer gewissen Dividendenhöhe “verpflichten” müssen zudem zwangsweise disziplinierter mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln umgehen um die Zusagen an die Investoren zu halten. Gute Beispiele sind hierfür amerikanische Dividendenchampions die über Jahre hohe und stabile Ausschüttungen aufrecht erhalten.



    Doch wann machen Dividenden auch betriebswirtschaftlich Sinn?

    Grundsätzlich sollten Unternehmen nach meinem Dafürhalten ihr Augenmerk zuerst auf Investitionsmöglichkeiten im eigenen Unternehmen richten. Diese Investitionen von heute sollten dabei nach Möglichkeit die Grundlage für die Gewinne von morgen darstellen. So umgeht das Unternehmen auch die fällige Doppelbesteuerung und profitiert vom Zinseszinseffekt. Dies stellt für mich den erstrebenswertesten Fall dar. Gewinne die nicht mehr gewinnbringend investiert werden können, sollten nach Möglichkeit ausgeschüttet werden.

    Um Beispiele für den unterschiedlichen Umgang mit Dividenden zu geben, nachfolgend exemplarisch die unterschiedlichen Strategien dreier Unternehmen aus dem Musterportfolio:

    Die amerikanische Berkshire Hathaway, bezahlt seit jeher keine Dividende an seine Aktionäre aus. Die Unternehmenslenker Warren Buffett und Charlie Munger erachten Dividenden dabei als letztes Mittel für die Gewinnverwendung. Da Berkshire allerdings zunehmend die Investment-Ziele ausgehen steht eine Dividende zuletzt wieder in der Diskussion. Um überschüssiges Kapital zu nutzen lässt sich das Unternehmen zudem die Möglichkeit offen Aktienrückkäufe zu tätigen. Hierfür legt man sich selbst die Grenze eines Kaufkurses des 1,4-fachen des Buchwerts des Unternehmens (früher 1,2-fach) auf. Diese Herangehensweise gefällt mir als Aktionäre, da so verhindert wird, dass eigene Aktien zu teuer zurückgekauft werden.

    Eine andere (deutlich kleinere) in Europa aktive Beteiligungsgesellschaft, die Aurelius SE aus Grünwald, schüttet an ihre Aktionäre seit jeher eine ansprechende Dividende aus. Möglich macht dies das Geschäftsmodell. So kauft Aurelius Unternehmen die aus verschiedenen Gründen sehr günstig (oft beinahe umsonst und teilweise sogar mit finanziellem „Mitgift“) ein und bringt diese dank vorhandenem Sanierungs – Know-How wieder in die Spur. (Möglichen) hohen Gewinnen durch die Verkäufe der sanierten Unternehmen stehen somit nur Kosten für Investitionen und Personal gegenüber. Diese Konstellation prädestiniert Aurelius zu einem echten Dividendenwert, da durch das Geschäftsmodell regelmäßige hohe Überschüsse entstehen. Zusätzlich kauft das Aurelius regelmäßig eigene Aktien zurück.

    Deutlich niedrigere Ausschüttungen (zwischen 0,5 – 1% Div. Rendite) nimmt dagegen der Zahlungsdienstleister Visa vor. Diese Ausschüttungen steigen dafür jährlich stark an (ca. 20 % jährlich und über 10 Jahre hintereinander eine Erhöhung). Dabei werden jedoch nur zwischen 15 und 25 % der Gewinne ausgeschüttet, was noch deutlichen Spielraum nach oben lässt. Ein Großteil der Überschüsse fließt aktuell in Übernahmen und Aktienrückkäufe. Diese Rückkäufe waren zuletzt in Summe sogar höher als der Free Cash Flow des Unternehmens. Fraglich ist, ob dieses Vorgehen bei einem geschätzten KGV von ca. 30 für das laufende GJ wertschöpfend für Aktionäre ist. Visa hat aufgrund seines stark skalierbaren Geschäftsmodells vergleichsweise geringe Fixkosten und somit entsprechend viel verfügbares Kapital. Durch die sich abzeichnenden zukünfigen rasanten Dividendensteigerungen, könnten Anleger auf einen längeren Anlagezeitraum betrachtet mit attraktiven Dividendenrenditen rechnen.



    Meine persönliches Fazit:

    Konträr zu (vermutlich) einem Großteil der Investoren fällt für mich bei einem potenziellen Investment der Blick eher sekundär auf die zu erzielende Dividendenrendite. Diese ist für mich persönlich nur im Gesamtkontext des Investment Cases entscheidend. So analysiere ich das Unternehmen und berechne mir eine mögliche Zielrendite p.a. In diese rechne ich dann Erträge durch Dividenden mit ein.

    Speziell für Einkommensanleger stellen jedoch hohe Dividendenrenditen ein wichtiges Investmentkriterium dar. Diese Entwicklung wird durch die Alternativlosigkeit von Anleihen derzeit befeuert.

    Prinzipiell vertrete ich die Meinung, dass Unternehmen eine bestmögliche Kapitalallokation anstreben sollten. So ist eine Ausschüttung dann sinnvoll, wenn mit den Überschüssen keine Verwendung im Unternehmen selbst gefunden wird. Durch Aktienrückkäufe unter dem inneren Wert erhält der Aktionär auf lange Sicht einen größeren Mehrwert und eine steuerschonende Alternative zu Ausschüttungen. Diese Rückkäufe finden in der Praxis jedoch viel zu selten tatsächlich unterhalb des inneren Wert des Unternehmen statt.

    Langfristinvestoren sollten die Bedeutung von Dividenden jedoch nicht unterschätzen. Aus meiner Sicht sollte dabei aber nicht primär auf eine hohe Dividendenrendite sondern vielmehr auf ansprechende Dividenden Steigerungsraten und die Ausschüttungsquoten der Unternehmen geachtet werden. Hohe Dividendenrenditen können über sonstige Schwachstellen im Unternehmen täuschen, Unternehmen die ihren kompletten oder einen Großteil ihres Gewinns ausschütten sollten genau analysiert werden. Entscheidend sind im Einzelfall dabei vielmehr die (mittelfristigen) Perspektiven im Unternehmen.

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    Quellen

    https://boerse.ard.de/boersenwissen/boersenwissen-fuer-fortgeschrittene/das-macht-den-dax-so-einzigartig100.html

    https://www.wiwo.de/finanzen/boerse/rekord-ausschuettungen-2019-das-duerfen-dax-aktionaere-an-dividenden-erwarten/24050290.html

    https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/rekord-dividenden-im-dax-so-hoch-wie-nie-zuvor-welche-aktien-sich-lohnen-1027865691

    https://www.boerse.de/anleger-charts/vergleich-dax-performance-dax-kurs-index

    https://www.boerse.de/dividenden/Dax-Performance-Index-gegen-Kurs-Index/

  • Aktien,  Blog

    Aktiv oder passiv anlegen? Und wieso ich in Einzelaktien investiere

    Studien sowie Experten sind sich weitestgehend einig: der durchschnittliche Privatanleger schneidet mit der Anlage in breite Indexfonds (ETFs) langfristig besser ab als mit aktiv ausgewählten Aktien. Wieso investiere ich also trotz dieses Wissens in Einzelaktien? – Teil 1 der Reihe zu meiner persönlichen Anlagestrategie.


    Glaubt man den gängigen Statistiken und Artikel ist die Sache klar: der durchschnittliche Privatanleger erreicht mit seiner persönlichen Aktienauswahl (sogenanntes “Stockpicking”) nicht die Rendite eines Index – auf Sicht von mehreren Jahren. Und auch die aktuellen Aktionärszahle des Deutschen Aktieninstituts sprechen eine eindeutige Sprache: so halten in 2018 im Vergleich zum Vorjahr 373.000 Menschen weniger auf direktem Wege Aktien (ca. 7 % der Bevölkerung). Zulegen konnte demgegenüber die Zahl an Aktienfondsbesitzern (darunter fallen auch ETFs), mit einem Zuwachs von 617.000 Anlegern was 7,8 Mio. Menschen oder 12,2 % der Bevölkerung entspricht. Ist aktives Investieren also überholt?


    Dass es auch anders geht, beweisen die größten Fondsmanager unserer Zeit. Zu nennen sind hier z.B. Peter Lynch, der über 13 Jahre eine durchschnittliche Rendite über knapp 30 % p.a. erzielte. Auch ein Warren Buffett konnte lange Jahre eine phänomenale Rendite von 30 % pro Jahr erreichen, bis er über mehr Geld verfügte als noch sinnvoll anzulegen ist. George Soros ist ein weiteres Beispiel eines aktiven Investors mit einer durchschnittliche Rendite von 29 % jährlich über 34 Jahre. Ein weiterer Vertreter wäre Joel Greenblatt mit erzielten 45% p.a. über 19 Jahre. Wie wurden diese Renditen erzielt? Durch knallhartes Investieren gegen die breiten Märkte und konträr zum Prinzip der Markteffizienz (“der Markt hat immer Recht”) mit der Überzeugung, dass der Markt eben genau dies nicht ist.


    “Es ist ein riesiger Vorteil, nicht viel Geld zu haben. Ich denke ich könnte eine Rendite von 50% pro Jahr erzielen, wenn ich 1 Mio. Dollar anlegen würde. Nein, ich weiß dass ich es könnte, ich kann es garantieren.” – Warren Buffett, im Jahr 1999.

    Quelle: https://boards.fool.com/buffettjayhawk-qa-22736469.aspx?sort=whole#22736469


    Die Kosten

    Doch zurück zum Thema aktives Investieren vs. passives Investieren und was diese Erkenntnisse für den geneigten Privatanleger nun bedeuten. Zunächst einmal ist ein Investment in einen Indexfonds auch ein Eingeständnis: mehr als die Marktrendite ist damit nicht zu verdienen. Doch genau genommen ist es nicht einmal die (langfristige) Marktrendite, die bei den großen Indizes zwischen 7 und 9 % p.a. beträgt, welche verdient wird. Zwar sind gerade ETFs durchaus günstig, trotzdem fallen auch mit diesen Finanzprodukten Kosten an. Jährlich betragen diese in der Regel, bei kostengünstigen Varianten, zwischen 0,3 – 0,7 %, was insbesondere auf Dauer und gerade bei steigenden Anlagesummen keinen unerheblichen Betrag ausmacht.

    Noch teurer wird es für Anleger bei aktiv gemanagten Fonds. Hier kann die jährliche Gebühr schnell mal bis zu 3 % betragen. Der Anleger startet somit jedes Jahr mit -3 % im Rückstand und dieser will erstmal aufgeholt werden. Dabei ist das Prinzip denkbar einfach: je geringer die (Fix-)Kosten der Anlage desto höher die mögliche Performance.

    Um die langfristigen Auswirkungen. auch nur geringer Unterschiede in der jährlichen Performance deutlich zu machen, nachfolgend einige Beispiele:


    AnlagesummeAnlage 25 Jahre zu durchschnittlich 6 % p.a.Anlage 25 Jahre zu durchschnittlich 8 % p.a.Anlage 25 Jahre zu durchschnittlich 10 % p.a.Anlage 25 Jahre zu durchschnittlich 12% p.a.
    10.000 EUR42.918,71 EUR68.484,75 EUR108.347,06 EUR170.000,64 EUR
    150.000 EUR643.780,61 EUR1.027.271,28 EUR1.625.205,89 EUR2.550.009,66 EUR


    Hier werden schnell gravierende Unterschiede sichtbar. So lässt sich ein Anlagebetrag von 10.000 EUR in 25 Jahren mit nur 2% mehr Rendite statt verzehnfachen sogar versiebzehnfachen. Wer 150.000 EUR mit durchschnittlich 12 % Rendite anstatt nur 6 % jährlicher Rendite anlegt, macht dadurch unglaubliche 2 Mio. Euro mehr aus seiner ursprünglichen Anlagesumme. Grund hierfür ist der Zinseszins-Effekt, der in den späteren Jahren der Geldanlage vermehrt in Erscheinung tritt. Damit wird deutlich, wie wichtig auch nur wenige Prozentpunkte jährliche Rendite sein können.



    Des weiteren sind ETFs, im Gegensatz zu einem direkten Aktieninvestment, welches zum Besitz eines Anteils am Unternehmen berechtigt, schlicht eifach nur ein Finanzinstrument. Dies bedeutet: der Investor enthält hier keine direkten Unternehmensanteile ins Depot gebucht, sondern „nur“ Anteile an einem Fonds. Was innerhalb des Fonds abläuft, z.B. welche Absicherungsgeschäfte betrieben werden, ist nicht immer offensichtlich. Der Anteilseigner trägt das Emittentenrisiko mit, dies ist in den meisten Fall der ausgebenden Bank zuzurechnen. ETF-Anteile fallen jedoch unter das Sondervermögen und damit nicht unter die Insolvenzmasse eines Unternehmens.


    Underperformance aktiver Privatanleger

    Also doch keine ETFs und mit Einzelaktien Kosten sparen und den Markt schlagen? So einfach ist es natürlich nicht. Zunächst einmal muss festgehalten werden, dass die meisten Privatanleger schlicht schlechter abschneiden als die Indizes. Doch wieso ist dies so?

    Hier spielen eine Reihe von Faktoren eine Rolle. Primär handeln aktive Privatanleger zu oft. Studien zeigen, dass Privatanleger alle paar Monate ihre Positionen austauschen und die durchschnittliche Haltedauer pro Aktie gerade einmal 16 Monate beträgt.

    Zur Einordnung: der eingangs erwähnte Peter Lynch gibt seinen Investments minimum 3-5 Jahre zur Erreichung seines vorher definierten Investmentcases. Ein Zeitraum, in dem sich bei den meisten Privatanlegern die Aktien schon lange nicht mehr im Depot befinden. Doch benötigen Aktieninvestments oftmals genau diese Zeit um den ursprünglich angedachten Kaufgrund eintreten zu lassen.

    Von diesem Aktionismus der Privatanleger leben letztendlich die Banken und Broker in Form von Provisionen und Ordergebühren und auch der Staat freut sich über Abgeltungssteuer und Co. Den Kreislauf schließen einige umtriebige Finanzmedien, die durch reißerisch formulierten Berichte (Stichwort: Clickbait) Anleger gerne mal in Panik versetzen und damit zum Handeln animieren.

    Darüber hinaus neigt der Privatanleger gerne dazu zu hohen Kursen zu kaufen (aus Angst Rendite zu verpassen) und zu niedrigen Kursen zu verkaufen (aus Angst vor Verlusten). Amüsant ist zu diesem Thema eine Studie zum Thema der Performance von Privatanlegern die zu dem Schluss kam, dass Anleger, die über Jahre und Jahrzehnte nicht über ihren privaten Brokeraccount gehandelt hatten (und teilweise sogar ihre Zugangsdaten vergaßen), eine bessere Performance erzielten, als Anlegern die regelmäßig aktiv waren.
    Nun ist aber mangelnde Geduld oder fehlendes Durchhaltevermögen per se kein Argument für das Investieren in ETFs. Schließlich lässt sich das Prinzip des Buy and Hold auch mit Einzelaktien erfolgreich anwenden.



    Hierfür müssen aber erst die richtigen Aktien ausgewählt werden und das ist die Crux. Für die richtige Auswahl benötigt man ein heutzutage kostbares und knappes Gut, nämlich Zeit. Von Warren Buffett heißt es, er lese nach wie vor bis zu 500 Seiten am Tag. Welcher Privatanleger kann das von sich behaupten? Und wer traut sich vorherzusagen welche Unternehmen in 10 Jahren deutlich besser dastehen als jetzt?

    Gelingt die aktive Auswahl von Investments, bieten sich dadurch aber große Chancen, indem sich der Anleger die Rosinen unter den Unternehmen rauspickt und das zu einem selbst bestimmten Preis. Um ein Beispiel zu nennen, möchte ich persönlich über 50% der aktuellen Dax Unternehmen zu den aktuellen Preisen nicht im Depot haben. Kaufe ich einen Index auf den Dax, besitze ich über das Vehikel jedoch automatisch Anteile dieser Unternehmen. Sagt mir somit nicht alleine schon der eigene gesunde Menschenverstand, dass durch Auslassen dieser Underperformer der Index geschlagen werden kann?


    Diversifikation

    Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass ein weiterer gern getätigter Fehler vermieden wird. Allzu oft finden sich in den Depots von Privatanlegern nämlich entweder zu wenige, zu viele oder geographisch zu sehr auf einen Ort konzentrierte Unternehmensanteile. Diese fehlende Diversifikation wird dann schnell zum Verhängnis. Egal wie gut man glaubt ein Unternehmen zu kennen, Rückschläge sind jederzeit im Bereich des möglichen und hier schmerzt dann eine hohe Gewichtung empfindlich. Gleichzeitig konnte durch eine starke Konzentration auf wenige Werte Warren Buffett gerade in seiner Anfangszeit außerordentliche Renditen erzielen, wo wir jedoch wieder beim Thema von bis zu 500 Seiten Lektüre am Tag wären. Sofern man sich selbst nicht die Fähigkeiten eines Warren Buffets bescheinigt, würde ich persönlich mindestens auf 20 Einzelwerte setzen um eine ausreichende Diversifikation zu erreichen. Diese nimmt dann mit jeder weiteren Aktie immer mehr ab (Stichwort: abnehmender Grenznutzen).

    Genausowenig wie auf zu wenige Werte, sollte sich der Privatanleger nur auf eine Wirtschaftsregion konzentrieren (sogenannter „Home Bias“, hiervon würde ich als einzige Volkswirtschaft nur die die USA unter Vorbehalt ausklammern).

    Ein bekanntes Beispiel für jahrzehntelange Stagnation eines Index ist dabei Japan und der zugehörige Nikkei 225. Dieser erreichte 1989 seinen vorläufige Höchststand mit 38.916 Punkten, um dann in 2002 auf bis zu 8.579 Punkte zu fallen. Fast 30 Jahre später hat der Index seinen alten Stand immer noch nicht erreicht. Dies bedeutet: Anleger die vor 30 Jahren am All Time High investiert haben, haben ihren Einsatz immer noch nicht wieder raus (Dividenden hier außen vor gelassen).



    Soweit die nackten Zahlen, aber was ist mit den sogenannten weichen Faktoren?

    Aus persönlicher Erfahrung heraus kann ich sagen, mir macht der Besitz und die Investition in Einzelaktien einfach mehr Spaß. Und ich denke dieser Faktor sollte nicht unterschätzt werden, hilft er doch dabei langfristig am Ball zu bleiben. Mit dem direkten Investment in Unternehmen fühle ich mich als Miteigentümer, verfüge über Stimmrechte und kann die Hauptversammlungen meiner Unternehmen besuchen (was ich jedem Anleger nur empfehlen kann). Hier bietet sich insbesondere auch die Möglichkeit Fragen zu stellen und sich mit mit anderen Aktionären auszutauschen, ein Privileg das ETF Besitzern vorenthalten bleibt.


    Fazit:

    Argumente für Investments in Einzelaktien oder ETFs gibt es genug. Wichtig ist für den Privatanleger, dass überhaupt der Schritt an den Kapitalmarkt gewagt wird. Über welchen Weg dieser erfolgt ist dann erst im weiteren Verlauf wichtig.

    Der durchschnittliche Anleger, insbesondere Anfänger, dürfte mit ETFs dabei besser fahren. Diese scheinen speziell zur Altersvorsorge das richtige Instrument zu sein. So empfiehlt Warren Buffet seiner Frau nicht ohne Grund, im Falle seines Ablebens , das geerbte Geld in einen S&P 500 Index zu investieren. Hierbei gilt es dann auf geringe Kosten (die sogenannte Gesamtkostenquote TER) zu achten, ebenso wie auf das Steuerart (steuereinfach oder steuerhässlich) und die Art der Verwendung der Dividenden (ausschüttend oder thesaurierend) des Produkts zu achten.

    Gerade für (erfahrenere) Privatanleger mit, im Vergleich zu institutionellen Anlegern, verhältnismäßig geringen Depotvolumen dürfte eine Outperformance durch aktives Handeln eher möglich sein. So sind Investoren, die ausschließlich für sich selbst investieren, im Gegensatz zu vielen Fondsmanagern nicht an Auflagen gebunden, wie z.B. die Größe des Unternehmen oder die Zugehörigkeit zu einem Index etc.

    Die Tatsache der rasanten Verbreitung von ETFs und dem damit einhergehenden Mittelzufluss bedeutet nämlich auch, dass die Emittenten (seien es Black Rock, Vanguard oder andere) immer höhere Anteile an den im Index enthaltenen Unternehmen kaufen müssen, um diesen noch adäquat abbilden zu können.

    Sollte es jedoch (z.B. im Zuge einer erneuten Finanzkrise) zu starken Verwerfungen und Verkäufen an den Aktienmärkten kommen, müssten ETF Anbieter ihre Gewichtungen wiederum reduzieren, was dann zu sinkenden Kursen aufgrund geringerer Nachfrage und in Folge erneuten Verkäufen aufgrund der stark gefallenen Kurse führen könnte. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass Kurse regelrecht eine Eigendynamik entwickeln.

    Ebenso spricht nichts dagegen, sich parallel einige Einzelaktien ins Depot zu legen, um nach und nach ein Gefühl für das Investment zu entwickeln. An dieser Stelle bieten sich gut geführte Familienunternehmen mit nachvollziehbaren Geschäftsmodellen oder Dividenden Aristokraten an.

    Persönlich ziehe ich weiterhin Investments in Einzelaktien vor. Ich versuche zumindest dadurch langfristig den Markt zu schlagen. Welche Unterschiede in der langfristigen Performance schon einige Prozentpunkte jährlich ausmachen können habe ich in diesem Artikel dargelegt. Mit welchem Ansatz ich diese Outperformance erreichen möchte, werde ich in den nächsten Artikeln zu „meiner persönlichen Anlagestrategie“ ausführlicher beschreiben. Wichtig bei dieser aktiven Vorgehensweise ist die Dokumentation und das konsequente Messen des eigenen Erfolgs oder Misserfolgs auch speziell anhand der Benchmarks (z.B. dem MSCI World).

    Dabei muss eine Underperformance gegenüber der großen Indizes nicht zwingend bedeuten, dass die Strategie gewechselt werden muss. Auch Faktoren wie Spaß bei der Anlage und wie wohl sich der Anleger mit der gewählten Strategie fühlt, sollten berücksichtigt werden. Nichtsdestotrotz dürfen die Opportunitätskosten, sprich die Kosten die dadurch entstehen dass das Geld nicht alternativ und „bestmöglich“ angelegt wurde, nicht außer Acht gelassen werden.

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    Erklärung gemäß § 34b Abs. 1 WpHG und MAR sowie Delegierter Verordnung (EU) Nr. 2016/958 („DelVO“) Bewertung Die Bewertung, die der Anlageempfehlung für das hier analysierte Unternehmen zugrunde liegt, stützt sich auf allgemein anerkannte und weit verbreitete Methoden der fundamentalen Analyse, wie z.B. Discounted Cash Flow (DCF)-Modell, Terminal Multiple Bewertung, Peer-Gruppen-Vergleich, „Sum of the parts“ Modell oder ein ähnliche, häufige und weit verbreitete fundementale Bewertungsmethode. Das Ergebnis dieser fundamentalen Bewertung wird als Basis der Empfehlung benutzt, obwohl es auch von der Einschätzung des Analysten bezüglich möglichen Industrieveränderungen, alternativen möglichen Zukünfte, Unternehmensstrategienergebnisse, Wettbewerbsdruck, usw. angepasst. Die letztendliche Meinung des Analysten sollte nicht als einzigen Punkt von Modell betrachtet, sondern eher die überlegt am wahrscheinlichsten Ergebniss der vielen möglichen zukünftigen Auswirkungen. Unabhängig von der verwendeten Bewertungsmethode besteht das Risiko, dass das Investitionsergebnis nicht erreicht wird, z.B. aufgrund unvorhergesehener Veränderungen der Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens, Änderungen des Managements, der Technologie, der konjunkturellen Entwicklung, der Zinsentwicklung, der operativen und/oder Materialkosten, des Wettbewerbsdrucks, des Aufsichtsrechts, des Wechselkurses, der Besteuerung, usw. Bei Anlagen in ausländischen Märkten und Instrumenten gibt es weitere Risiken, etwa aufgrund von Wechselkursänderungen oder Änderungen der politischen und sozialen Bedingungen. Diese Analyse reflektiert die Meinung des jeweiligen Verfassers zum Zeitpunkt ihrer Erstellung. Eine Änderung der der Bewertung zugrundeliegenden fundamentalen Faktoren kann nachträglich dazu führen, dass die Bewertung nicht mehr zutreffend ist. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden. 

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    Quellen:
    https://zendepot.de/passiv-investieren/ergebnisse-privatanleger/

    https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/studien/2019-03-06%20Aktieninstitut%20Aktionaerszahlen%202018.pdf