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    Die All for One Group – ein attraktiv bewerteter IT-Dienstleister?

    Die seit diesem Jahr unter neuem Namen bekannte All for One Group AG (zuvor All for One Steeb) ist bereits seit dem 30. November 1998 börsennotiert. Der Dienstleister sieht sich selbst unter den führenden Consulting Anbietern unter anderem für Enterprise Cloud Solutions auf Basis von SAP, Microsoft und IBM sowie als die Nr. 1 im SAP Markt.


    Die in Filderstadt ansässige AG (WKN 511 000) kommt dabei auf eine Marktkapitalisierung von derzeit ca. 246 Mio. EUR. Unter den Aktionären gibt es mehrere größere Ankeraktionäre wie die UnternehmensInvest AG mit 25 % Anteil, der UIAG Informatik-Holding GmbH mit 25 %, der BEKO Holding mit 12 % sowie dem Vorstand und Aufsichtsrat mit 3 %. Der Streubesitz beträgt 35 %.


    All for One Group AG Aktiehttps://ir.allforonesteeb.com/de/
    Anzahl Aktien4.982.000
    Kurs (bei Erstellung des Artikels) 49,50 EUR
    Marktkapitalisierungca. 246 Mio. EUR
    SegmentPrime Standard
    BörseFrankfurter Wertpapierbörse



    Quelle: wallstreet-online.de


    Chancen

    Kürzlich veröffentlichte die AG 6 – Monatszahlen für den Zeitraum vom 1. Oktober 2018 bis zum 31. März 2019. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Umsatz um + 6% zu, das EBIT stagnierte (bereinigt um Einmalkosten 1,2 Mio EUR  + 1%, nicht bereinigt – 10%), das Ergebnis nach Steuern stieg um +38% (inkl. einmaliger Steuer und Zinsertrag). Die EK-Quote betrug zum Stichtag 31.03.2019 komfortable 45 %.

    Interessant aus Unternehmenssicht sind dabei insbesondere die Zunahme der wiederkehrenden Erlöse (+14%) sowie Cloud & Software Erlöse (+6%). Zudem konnte sich der Dienstleister einige Service Auszeichnungen sichern (u.a. mit einem weltweiten SAP Pinnacle Award 2019).


    Für besondere Fantasie sorgt bei der All for One Group die veröffentlichte Strategie-Offensive 2022. Neben dem Bereich ERP (Unternehmensressourcenplanung) sollen weitere zukunftsträchtige Geschäftsfelder wie Cybersecurity & Compliance, IoT & Machine Learning, Big Data & Analytics, Recruiting & Talent Management und Customer Experience werden. Dadurch sollen bis zum GJ 2022/2023 die Erlöse auf eine Spanne von 550 – 600 Mio. EUR zulegen und die EBIT-Marge über 7 Prozent steigen.



    Bewertung

    Bereits seit längerem konsolidiert der Aktienkurs den zuvor steilen Anstieg (auf 10 Jahressicht) aus. Dabei fiel der Kurs von in der Spitze knapp 70 EUR auf zuletzt unter 50 EUR.



    So steht für das laufende Geschäftsjahr gerade einmal eine Bewertung zum ca. 0,7-fachen des Umsatzes. Nächstes Jahr soll das Umsatz-Multiple noch 0,65 betragen. Auch auf EV/ EBITDA Basis erscheint die Aktie nicht teuer. Dieses Multipile soll 7,55 x in 2019 und 6,53 x in 2020 betragen. Das KGV liegt für das kommende GJ mit Schätzungen um dem Faktor 15 deutlich unter dem 5-Jahresschnitt (KGV über 20).

    Die Dividendenrendite dürfte sich auch im kommenden Geschäftsjahr laut Schätzungen auf etwa 2,5 % belaufen. Die Ausschüttungen konnten dabei in den letzten 7 Jahren von 0,15 Euro auf 1,20 Euro je Anteilsschein gesteigert werden.


    Fazit

    Sollte die Guidance für 2022/2023 erreicht werden, könnte man den IT-Dienstleister mit einem Kurs-Umsatz Verhältnis von 1 bewerten. Dann müsste der Unternehmenswert 550 – 600 Mio. EUR betragen also sich von aktuell 246 Mio EUR aus mehr als verdoppeln (um ca. 130 – 150 % zulegen).

    Dabei dürfte die AFO speziell vom Wechsel vieler Unternehmen von SAP R/3 auf den neuen Standard SAP S/4 Hana profitieren. SAP plant diesen sukzessive umzusetzen, in der Zukunft wird SAP R/3 dann nicht mehr unterstützt werden. Hier entwickelt das Unternehmen eigene Lösungen. Ebenso bieten wiederkehrende Erlöse (Shift von Einmal Lizenzen hin zu Cloud-Subscriptions, also Abo-Modellen) eine gewisse Planungssicherheit und schützen vor einem potentiellen konjunkturellen Abschwung. Ganz grundsätzlich ist davon auszugehen, dass im Zuge einer zunehmenden Digitalisierung der Geschäftsprozesse IT-Lösungen weiterhin gefragt sein werden.

    Möglicherweise preist der Markt aktuell eine potentielle Abschwächung des Auftragseingangs im Zusammenhang mit den aktuellen Marktrisiken (Abkühlung der Konjunktur) ein. Aktuell ist davon allerdings in der Auftragslage der Gesellschaftst selbst nichts zu spüren.

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    Quellen

    https://ir.allforonesteeb.com/de/

    https://de.marketscreener.com/ALL-FOR-ONE-GROUP-AG-435673/

    https://de.marketscreener.com/ALL-FOR-ONE-GROUP-AG-435673/fundamentals/

    https://wallstreet-online.de


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    Die Google Mutter Alphabet nach den Zahlen – ist die Aktie ein Langfristinvestment wert ?

    Der Tech-Gigant aus dem Silicon Valley hat vergangene Woche Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 präsentiert. Ist das Unternehmen weiterhin aussichtsreich?


    Um eins vorwegzunehmen: es ist beeindruckend wie schnell dieses Unternehmen, das zu den 5 Größten der Welt zählt, weiterhin wächst. So konnte Alphabet (WKN: A-Shares: A14Y6F und C-Shares: A14Y6H) unter anderem folgende Rekordzahlen vermelden:


    Umsatz 4. Quartal 2017 auf 2018+ 22%
    Gesamtumsatz 2017 auf 2018+ 23 %
    Reingewinn im 4. Quartal+ 143 % (hier wirkten im 4. Quartal 2017 Sonderfaktoren, steuerliche Einmalzahlung, die den Vergleich verzerren.)


    Dabei war das Wachstum in allen vier Konzernregionen mindestens zweistellig und das obwohl die Alphabet Services bereits seit vielen Jahren auf dem Markt etabliert sind.


    Die Alphabet A-Aktie auf Sicht von einem Jahr


    Dank der Tochter Google war die Holding weiterhin sehr profitabel, der Konzern arbeitet bereits seit Jahren mit starken Margen um die 20 %.

    Die Cashreserven betragen mittlerweile stattliche $109,14 Mrd. (Position: Total cash, cash equivalents, and marketable securities im Quartalsbericht). Zudem ist man nahezu schuldenfrei, zusätzlich tätigte der Konzern noch massive Investitionen und Aktienrückkäufe.

    Dabei ist für den Großteil der Umsätze und Gewinne nach wie vor die Tochter Google in Form von Werberlösen verantwortlich.


    Chancen

    Alphabet besteht dabei nicht nur aus Google. Neben den Cloud Diensten und Android Verkäufen verfolgt das Unternehmen vielfältige Geschäftsfelder. Die Holding deckt dabei ebenso die Geschäftsfelder künstliche Intelligenz (Deep Mind), autonomes Fahren (Waymo) und Wachstumskapital (CapitalG) ab. Diese unter “Other Bets” (frei übersetzt: andere Wetten”) gegliederten Unternehmensbereiche sind jedoch nicht profitabel.

    Die Holding Mutter Alphabet investiert hohe Summen in diese aussichtsreichen Beteiligungen. Unter dem Strich stehen dabei bisher aber geringe Umsätze (im Vergleich zum Gesamtkonzern) und operative Verluste in Milliardenhöhe ($3,4 Mrd.in 2018).

    Dabei gilt es jedoch die Unternehmenskultur von Alphabet zu verstehen: der Konzern verfolgt ausschließlich Ideen, die das Potenzial haben zu einem echten “Game Changer” zu werden (sprich das Potenzial haben die Welt zu revolutionieren). Sollte eine dieser Wetten aufgehen, wären die Auswirkungen enorm. Dass dies Zeit benötigt, versteht sich dabei von selbst.

    Die aussichtsreichste Beteiligung erscheint mir dabei aktuell Waymo (autonomes Fahren). Alphabet hat beim Thema autonomes Fahren, im Gegensatz zu anderen Marktteilnehmern, bereits früh die Zeichen der Zeit erkannt und kann nun auf einen Vorsprung vor der Konkurrenz setzen.

    Waymo verfügt über Kooperationen mit mehreren Herstellern und erhielt zuletzt im Bundesstaat Kalifornien die Genehmigung zum Test autonom fahrender Autos. Bereits jetzt verfügt man über Erfahrungen von mehreren Millionen an gefahrenen Kilometern.

    Morgan Stanley taxiert das Potential der Beteiligung bereits auf 175 Mrd. Dollar. Dies entspräche ca. 20 % der aktuellen Marktkapitalisierung.  Waymo scheint mir damit aktuell nicht in der Marktkapitalisierung ausreichend eingepreist.

    Für Alphabet spricht zudem die spezielle Firmenkultur, die das Wohl der Mitarbeiter aktiv fördert und somit Kreativität und Output befeuert. In komplexen Einstellungsverfahren werden die begabtesten Fachkräfte der Welt angeworben. Dieses Vorgehen wird sich langfristig bezahlt machen.

    Zusätzliches Potenzial bietet auch die Tochter Youtube. Alphabet etabliert aktuell für den Streaming Anbieter eine Bezahlvariante das langfristig stabile Beiträge liefern könnte.


    Die Alphabet A-Aktie auf Sicht von 10 Jahren

    Seit Ende 2011 hat sich die Aktie verfünffacht.


    Risiken

    Neben regulatorischen Risiken ist die Abhängigkeit von den Werbeerlösen Stärke und Schwäche zugleich. So wird zwar seit Jahren eine breitere Aufstellung der Erlöse angestrebt, jedoch muss berücksichtigt werden, von welcher Ausgangsbasis diese erst entstehen müssen. In diesem Zusammenhang sei nochmal erwähnt: die Umsätze in der Holding betrugen 2018 knapp $137 Mrd. (und dies in einem (!) Geschäftsjahr). Selbst neue Umsätze in hohem Millionenbereich würden hier somit nicht weiter ins Gewicht fallen.

    Analog zu den Kontroversen rund um Facebook findet auch Alphabet in den Medien regelmäßig statt und wird dabei u.a. für seine umfangreiche Datensammlung kritisiert. Persönlich sehe ich hier eine öffentliche Diskussion einerseits, die in Realität von der tatsächlichen Unternehmensentwicklung stark entkoppelt scheint.


    Bewertung

    Mit einem KGV von schätzungsweise 23 (für 2019) und ca. 20 für (2020) ist das Unternehmen nicht mehr ganz günstig, viel eher fair bis moderat bewertet. In der Vergangenheit musste man für Anteile des Unternehmens eher das 30-fache des Gewinns bezahlen.

    Auch auf Basis des EV / Umsatzes (ca. 4 für 2020) und EV / EBITDAs (ca. 10,8 für 2019 und ca. 8,67 für 2020) ist das Unternehmen auch im Vergleich zur Peer Group (Nasdaq) eher moderat bewertet.

    Unberücksichtig bleiben bei dieser Betrachtung die (versteckten) Potenziale, in Form der „Other Bets„, die im Unternehmen schlummern.

    Auf eine Dividende verzichtet Alphabet dabei seit Anbeginn und reinvestiert das Geld lieber ins eigene Unternehmen. Ich begrüße dieses Vorgehen.


    Fazit

    Die Alphabet Holding agiert nach wie vor mit hohen Wachstumsraten und ebenso hohen Free Cash Flows. Aus meiner Sicht verfügt Alphabet mit Google nach wie vor über einem der größten wirtschaftlichen Burggraben im 21. Jahrhundert. Dies zeigen die 2018er Zahlen eindrucksvoll.

    In einem idealen Szenario profitiert Alphabet weiterhin von den sprudelnden Werbeeinnahmen und entwickelt im Hintergrund seine weniger bekannten “Other Bets” bis zur Reife weiter. Persönlich erachte ich das Potenzial einiger Beteiligungen als massiv.

    Temporär schwächere Quartale (insbesondere wenn Investitionen das Ergebnis drücken) ändern für mich nichts am langfristigen Investment Case. Im Gegenteil, sehe ich kurzfristig sinkende Gewinne auf Kosten von langfristiger Marktführerschaft, im Gegensatz zu anderen Marktteilnehmern, als positiv an. Alphabet dominiert das Internet und erscheint mir anhand des vorhandenen Potenzials dabei noch moderat bewertet.

    $100 Mrd. Cash Reserven sind dabei ebenso ein gewichtiges Argument. Unternehmen die das Geschäftsmodell gefährden könnten, können so rechtzeitig übernommen werden.

    Risiken ergeben sich hauptsächlich durch Regularien seitens der Politik oder das Verschlafen technologischer Entwicklungen. Insbesondere den zweiten Punkt erachte ich, aufgrund der massiven Investitionen, als eher wenig realistisch.

    Alphabet befindet sich im Musterdepot.

    Quellen:

    https://abc.xyz/investor/static/pdf/2018Q4_alphabet_earnings_release.pdf?cache=adc3b38z

    https://www.finanzen.net/aktien/Alphabet_A-Aktie

    https://de.marketscreener.com/ALPHABET-24203373/fundamentals/

    https://de.marketscreener.com/ALPHABET-24203373/news/Alphabet-Bald-mehr-als-nur-Google-27975839/

    https://boerse.ard.de/aktien/aktie-des-tages/google-bald-eine-billion-dollar-boersenwert100.html

    https://thedlf.de/alphabet-aktie/

    https://www.googlewatchblog.de/2019/02/alphabet-quartalszahlen4-milliarden-dollar-4/

    https://www.heise.de/newsticker/meldung/Alphabets-Jahresnettogewinn-hoch-wie-nie-4297688.html

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