Meine Investmentbibel von Peter Lynch – der Börse einen Schritt voraus

Es gibt viele Bücher über das Investieren. Das Werk von Lynch (engl.“one up on Wallstreet“) gehört zu den für mich wichtigsten Büchern und beeinflusst mein Handeln nach wie vor. Hier schreibe ich in Teil 1 wieso ich jedem Anleger empfehle dieses Buch zu lesen.


Peter Lynch veröffentlichte sein wohl wichtigstes Buch vor ziemlich genau 20 Jahren. Dabei sind die Botschaften von damals nach wie vor aktuell. In den Theorien von Lynch wird das heutzutage populäre Value Investing näher beschrieben. Der Autor räumt mit vielen Mythen des Investierens auf und erklärt sehr schön wie die breite Masse am Kapitalmarkt agiert (und wieso man dieser nicht folgen sollte).


Zum Autor

Peter Lynch übernahm 1977 den Fonds Magellan Fund und managte diesen 13 Jahre überaus erfolgreich mit einer durchschnittlichen Rendite von 29 % pro Jahr. So stieg das verwaltete Vermögen von anfangs 18 Millionen Dollar auf über 14 Milliarden Dollar zum Ende seiner Zeit. Lynch kann sich somit zu den erfolgreichsten Fondsmanagern der Welt zählen. Insgesamt schrieb Lynch drei Bücher. Warum ist aber „der Börse einen Schritt voraus“ für mich das wichtigste Buch?



Die wichtigsten Aussagen: Basics

Für mich ist „Der Börse einen Schritt voraus“ aufgrund seiner Klarheit in den Aussagen eines der besten Investment Bücher die je geschrieben wurden. So lässt sich ganz prinzipiell das Analysieren von Investments und Anlagestrategien bis zum Excess betreiben, doch wie so oft im Leben sind die klaren (einfachen) Strategien, aus meiner Sicht die besten. Hier kommt Lynch ins Spiel. Er bricht das Investieren auf einfache Regeln herunter, die mir bis heute stets im Kopf sind.

Lynch beschreibt dabei hervorragend wie die breite Masse, also der Markt und die Marktteilnehmer tickt. Dabei ist für mich besonders interessant wie sich wichtige Ereignisse oder Verhaltensmuster über 20, 30 Jahre immer wieder wiederholen.

Der erfolgreiche Fondsmanager empfiehlt dabei eigenen Research zu (kleinen) Firmen fernab vom Radar der großen Masse zu betreiben. Oftmals finde man gute (Anlage-) Ideen im Alltag dank eigener Beobachtungen. Dies waren oft seine erfolgreichsten Investments. Lynch versucht dabei nach wie vor so oft wie möglich wie ein „Amateur“ zu denken und Aktien die im Visier von institutionellen Fondsmangern liegen zu meiden.

Ebenso ist eine Aussage des Buchs, dass es quasi Selbstbetrug ist zu denken man könne in steigende Märkte investieren und schlechte Märkte auszulassen. Dies gelinge in der Praxis schlicht nicht, da kein Anleger in die Zukunft schauen kann, sonst könnte es schließlich jeder zum Milliardär bringen. Lynch rät ferner „Die Argumente der Bären erscheinen immer smarter“. Auch dies leuchtet ein, gibt es doch täglich hunderte Argumente warum man gerade nicht investieren soll. In der Folge trauen sich viele Sparer nie den Sprung an die Börse zu, weil gerade jetzt nicht der richtige Zeitpunkt gekommen sei.


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Auch bemerkenswert ist für mich die Aussage Lynchs‘, dass viele Investoren rumsitzen und versuchen würden mit mathematischen Mitteln vorherzusagen ob Aktien steigen oder fallen, anstatt sich in dieser Zeit mit den Unternehmen selbst zu beschäftigen. Für mich äußert sich dieses Phänomen u.a. wenn von „Unterstützungen“, „Stop-Loss Ordern“ oder Charttechnik die Rede ist. Oft lese ich Berichte, Zeitungsartikel oder Meinungen in diese Richtung. Nach Aussagen Lynchs‘ beschränken sich alle Kenntnisse die man zum Investieren benötigt auf die Mathematikkenntnisse der 4. Klasse. In diesen Kontext passt auch die Aussage Lynchs‘, dass Investieren primär Kunst sei und keine Wissenschaft.


Einer der wichtigsten Regeln im Buch ist zudem, dass für einen guten Track Record nur 6 von 10 Investments erfolgreich sein müssen, sprich eine Quote (wenn auch nur knapp) über 50 %. Dazu ist es unabdingbar die Risiken zu minimieren. Eines der größten Risiken sei dabei eine (gute) Aktie zu teuer zu kaufen. Auch sehr gute Unternehmen, zu teuer eingekauft sind nach Lynch ein schlechtes Investment.


Fazit (Teil 1)

Das Buch von Lynch eignet sich sowohl für Anfänger als auch für Investoren mit fortgeschrittenem Wissen. Ich wünschte es wäre mir noch früher in die Hände gefallen. Gerade in turbulenten Börsenzeiten macht eine Lektüre Sinn, beschreibt Lynch doch teilweise sehr amüsant wie er sämtliche Tiefs mitgemacht und gemeistert hat. Auch waren mir nach Lesen des Buches gewisse Marktmechanismen deutlich bewusster als zuvor.

Lynch schreibt dabei durchweg selbstkritisch (z.B. wie er Microsoft das damals mehr als 100-fach im Wert zulegen konnte übersehen hat, und ähnliche Fehler) berichtet aber auch von seinen besten Investment Entscheidungen. Der Autor schreibt dabei in einem einfachen, gut verständlichen Stil und verzichtet auf komplizierte Umschreibungen. Ich empfehle das Buch mehrmals zu lesen, da viele (gute) Botschaften erst nach mehrmaligem Lesen sichtbar werden.


Die deutsche Version Der Börse einen Schritt voraus – Neuauflage: Wie auch Sie mit Aktien verdienen können! findet sich hier (oder auch Klick aufs Bild und Weiterleitung auf amazon.de). Es handelt sich dabei um einen Provisonslink.


Das Buch von Peter Lynch gibt es im englischen Original hier (es handelt sich dabei um einen Provisonslink) :

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Im nächsten Teil lesen Sie: Zu welchen Aktien Lynch rät und in welche Kategorien er Aktien unterteilt, wie ich mir die Strategien zunutze mache.

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Quellen

Peter Lynch – Der Börse einen Schritt voraus. Wie auch Sie mit Aktien verdienen können – Gebundenes Buch – 1997

  • Broschiert: 384 Seiten
  • Verlag: Börsenbuchverlag; Auflage: 1 (20. November 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 9783864705656
  • ISBN-13: 978-3864705656
  • ASIN: 3864705657


One Up On Wall Street: How To Use What You Already Know To Make Money In The Market (Englisch) Taschenbuch – 3. April 2000

  • Taschenbuch: 304 Seiten
  • Verlag: Simon & Schuster; Auflage: ed (3. April 2000)
  • Sprache: Englisch
  • ISBN-10: 0743200403
  • ISBN-13: 978-0743200400


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